Oswalt-Orgel-Newsletter

 

 
 
 

Liebe Freundinnen und Freunde der Oswalt-Orgel,

lieben Sie auch so wie ich das Lied von Rudi Carell »Wann wird’s mal wieder richtig Sommer«. Da schwärmt der Sänger von den Zeiten, als es noch Hitzefrei gab und ein Schaf froh war, wenn man es schor.

Nun ist er bald wieder vorbei, der diesjährige Sommer, mit teilweise recht heißen Temperaturen, aber sehr feucht, immer wieder mit heftigen Gewitterregen. Hin und wieder fällt schon das Weinlaub herab, der Herbst schleicht sich nun heran! Gut, dass uns die Musik im Ablauf der Jahreszeiten begleitet, gut, wenn bald die Oswalt-Orgel erklingen kann.

Ein wichtiger Bauabschnitt hat begonnen: Die elektronische Steuerung ist nun bestellt und wird in etwa acht Wochen von der Herstellerfirma geliefert. Mehr dazu live »Aus der Werkstatt«.

Ob in diesen acht Wochen auch das Geld für ihre Bezahlung zusammen kommt? Eine offene Frage, doch der Goldesel knabbert zuversichtlich am Heuhaufen und erzählt von Wirtschaftskrise, Grillparty und Welturaufführung.

Der von mir bereits angekündigte Bericht in der Badischen Zeitung ist erschienen – es ist ein sehr schöner Artikel geworden, der den Zusammenhang der Oswalt-Orgel mit der Waldkircher Orgelbautradition betont. Zitat: »Ohne die vielen Vorgänger, die alle zur Weiterentwicklung des Orgelbauhandwerks beigetragen haben, wäre der Bau eines solchen Instrumentes nicht möglich«.

In der Fortsetzungsgeschichte schlage ich ein neues Kapitel auf: Johann Nepomuk Mälzel – ein genialer Erfinder, der vor etwa 200 Jahren den Bau der mechanischen Instrumente revolutioniert hat.

Die Moritaten aus dem Bruchsaler Wettbewerb lassen mich nicht in Ruhe, sie rumoren in mir: Was kann ich mit diesem Genre heute noch erzählen? Dieser Frage gehe ich in der Rubrik »Vom Papierband« nach.

Viel Spaß mit diesem Newsletter wünscht
Ihr/Euer

Adrian Oswalt

 
 
  1. Aus der Werkstatt
  2. Nachrichten vom gelochten Papierband
  3. Fortsetzungsgeschichte
  4. Vom Goldesel
  5. Bitte weiterempfehlen
  6. Newsletter abbestellen
  7. Impressum

I Aus der Werkstatt

Musikalisch experimentieren mit »Midi«

Der Weg des Spielimpulses vom Abnehmer zur Pfeife geschieht in der Oswalt-Orgel, wie im Newsletter 8 beschrieben, über elektrische Impulse. Es werden unter dem Band im Abnehmerkasten und in dem Bodenbrett, auf dem die Pfeifen stehen, Tonventilmagnete sitzen.

Moritatenwettbewerb Bruchsal.

So sehen die Ventilscheibenmagnete in der Oswalt-Orgel aus.

Diese Tonventilmagnete können durch ein Notenlochband angesteuert werden oder durch eine sogenannte Midi-Datei. Midi ist die Abkürzung für »musical instrument digital interface«. Auf Deutsch: eine digitale Schnittstelle für Musikinstrumente.

Diese Möglichkeit, die Oswalt-Orgel mit einer elektronischen Datei abzuspielen, bietet große Vorteile: Ich kann musikalisch experimentieren, meine Ideen an der Oswalt-Orgel ausprobieren – und erstelle das Notenband erst, wenn das Ergebnis mich befriedigt. Dadurch erspare ich mir, für jeden Versuch ein neues Band stanzen zu müssen.

Am Ende steht dennoch weiterhin das Notenlochband aus Papier, und auf dieses möchte ich auch nicht verzichten: Die Midi-Datei ist zwar praktisch, aber nur mit dem Notenlochband kann ich die Stücke mit den nötigen musikalischen Feinheiten aufführen.

Die Tonventilmagnete sind schon in der Werkstatt eingetroffen, die Midisteuerung wird in etwa acht Wochen geliefert.

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II Nachrichten vom gelochten Papierband

Gesungene Bildzeitung mit Moralstrophe

Seitdem ich den Moritatenwettbewerb in Bruchsal gewonnen habe, sprechen mich viele Menschen an, was es denn mit dem literarischen Bänkelsang auf sich habe, und ich selbst denke noch intensiver nach über mögliche moderne Formen dieses Genres.

Moritatenwettbewerb Bruchsal.

Mit Musikanten groß und klein
im Rhythmusglück zusammen sein:
Dazu braucht’s nur ein Rasselein!

Die Bänkelsänger traten auf Marktplätzen auf. Damals war die 20-Uhr-Tagesschau noch nicht erfunden. Nachrichten waren nicht so leicht zu bekommen und schon gar nicht frei lieferbar ins Haus. Wer also Neuigkeiten hören wollte, der musste auf den Marktplatz gehen und den Moritaten- und Zeitungssängern zuhorchen. Ihre meist – wie heute auch noch – schlechten Nachrichten bezogen sich auf Naturkatastrophen, Unglücksfälle, Verbrechen aus Leidenschaft und auch auf das politische Zeitgeschehen.

Die Bänkelsänger mussten ihre Darbietungen bei den örtlichen Behörden genehmigen lassen: So entwickelte sich die Moralstrophe am Ende der Moritat. Denn dadurch wurde die öffentliche Ordnung wieder hergestellt, die durch die dargestellten Geschichten gestört worden war. Und die Zuhörer bekamen wieder einen festen Boden unter den Füßen.

Im 19. Jahrhundert bekamen die Nachrichtensänger dann eine Konkurrenz mit den aufkommenden Zeitungen. Die Moritatensänger mussten um ihr Publikum kämpfen und verlegten sich auf einen Bildzeitungsstil, mit sensationellen und blutrünstigen Vorkommnissen. Das ist das Bild, das wir heute meist von der Moritat haben.

Schon damalige Zeitgenossen parodierten dieses Genre der wollüstigen Übertreibungen. Die heute wohl bekannteste Moritat, »Sabinchen war ein Frauenzimmer«, war ursprünglich solch eine Parodie.

Ich habe für den Moritatenwettbewerb eine moderne Fassung dieser Parodie geschrieben: Die »Sabine-Moritat«.

Unter diesem Link können Sie das überraschende Ende meiner Sabine-Moritat hören. Sabine-Moritat

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III Fortsetzungsgeschichte...

Johann Nepomuk Melzel 1

In der ersten Fortsetzungsgeschichte habe ich vom Müllerschen Kunstkabinett in Wien erzählt. Damals, also gegen 1800, war Wien die Musikhauptstadt Europas. Mozart, Beethoven, Schubert lebten dort und schufen ihre Werke. In dieser Zeit war die mechanische Musik sehr angesehen; Könige und Fürsten schmückten ihre Räumlichkeiten mit Spiel- und Flötenuhren.

Heute dagegen hat die mechanische Musik ihren Glanz verloren. Dieser Wandel im Ansehen setzte nach dem Ersten Weltkrieg ein: Er steht im Zusammenhang mit den vielen Kriegsinvaliden, die ihren Lebensunterhalt mit meist verbrauchten Straßendrehorgeln zu verdienen versuchten.

Doch wenden wir uns einem der Höhepunkte in der Geschichte der mechanischen Musik zu:

Am Beginn des 19. Jahrhunderts lebte in Wien der geniale Mechaniker Johann Nepomuk Melzel. Er war zu seinen Lebzeiten der erfolgreichste und berühmteste Hersteller mechanischer Orgelwerke und Orchestrions; er baute Instrumente in ganz Europa, und zuletzt sogar in Amerika. Für seine Instrumente haben Beethoven, Haydn, Cherubini und viele andere Komponisten Musikwerke geschrieben.

Melzel ist heute noch bekannt als Erfinder des Metronoms. Heerscharen von Instrumentalschülern sind mit diesem hilfreichen Folterinstrument traktiert worden. Auch baute er für Beethoven Höhrethrohre, als dessen Gehör nachließ.

In den folgenden Newsletters möchte ich von Melzel und seinen Erfindungen in der mechanischen Musik erzählen.

Seien Sie gespannt! Freuen Sie sich darauf – in der Welt der mechanischen Musikinstrumente tickt keines wie das andere!

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IV Vom Goldesel

Dieses Jahr wird von der Wirtschaftskrise bestimmt. Für die Oswalt-Orgel bedeutet das: Viele Menschen und etliche Firmen sind zwar begeistert von dem Projekt, sind aber zur Zeit nicht in der Lage, dieses so zu unterstützen, wie sie es gerne täten.

Doch trotz dieser Krise haben es die bisher eingegangenen Spenden ermöglicht, mit dem Bau der Oswalt-Orgel zu beginnen. Selbst im August, dem typischen Urlaubsmonat, sind wieder 350 Euro an Spenden eingegangen. Ich danke allen Spenderinnen und Spendern ganz herzlich!

Mit dem Baufortschritt steigt nun auch der Finanzierungsbedarf. Eine große Hürde stellt aktuell die unverzichtbare elektronische Steuerung dar, die ich Ihnen oben live »Aus der Werkstatt« vorgestellt habe. Sie kostet 6.550 Euro und wird in Kürze geliefert. Dann muss sie auch bezahlt werden. 1.000 Euro sind bereits zugesagt, aber 5.550 Euro sind noch offen. Eine große Herausforderung!

Der Goldesel ist zwar ein genügsames Tier, aber ohne Heu kann auch er keine Goldtaler produzieren.

Apropos Heu, Gras und Rasen: Geben Sie demnächst eine Grillparty? Möchten Sie Ihre Gäste mit etwas Besonderem überraschen und begeistern? Dann laden Sie doch mich mit meiner Drehorgel ein! Ich stelle Ihnen ein individuelles Programm aus meinem reichen und breit gefächerten Repertoire zusammen.

Auf Wunsch erleben Sie und Ihre Gäste sogar eine Welturaufführung: ein Lied, das ich speziell für Sie oder Ihren Ehrengast komponiere, auf Notenband stanze und erstmals bei Ihrem Fest darbiete. Da werden Ihre Gäste staunen!

Sie sehen: auch eine Grillparty ist eine Art, mich und die Oswalt-Orgel zu unterstützen. Rufen Sie mich einfach an, ich mache Ihnen gerne ein Angebot!

Die Oswalt-Orgel nimmt Stück für Stück Gestalt an - gestalten Sie sie mit!

Bankverbindungen der Waldkircher Orgelstiftung:

Volksbank Breisgau Nord e.G.,
BLZ 680 920 00, Konto 97 00 00

SPK Freiburg - Nördlicher Breisgau,
BLZ 680 501 01, Konto 21 02 00 07

Stichwort: Spende Oswalt-Orgel

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VII Impressum

     

Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 10 Absatz 3 MDStV:

Adrian Oswalt
Fröbelweg 32
D-72108 Rottenburg am Neckar
Tel.: +49 (0)7472/24640
Fax: +49 (0)7472/281346
Email: papermusic@t-online.de
URL: www.oswalt-orgel.com

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